„bienenfreundlicher Landwirt“
Auch Dieter Suhrkamp aus Sandhatten hat sich als „bienenfreundlich“ zertifizieren lassen. Er arbeitet eng zusammen mit den Imkern und Jägern und hat mehrere Blühstreifen angelegt. Im Garten seine Frau Martina sind insektenfreundliche Stauden angelegt und Totholzecken strukturieren das Biotop. „Dort können Insekten nisten und die Larven sich entwickeln“, erklärt Imker Gerold Deye. Der Sohn des Imkers hat an Suhrkamps Flächen mehrere Bienenvölker stehen.
Auch Jäger Niko Busch spricht über eine gute Zusammenarbeit mit dem Landwirt. „Wir haben gemeinsam Flächen ausgesucht, die sich als Äsungsflächen für das Wild eignen.“ Auch die Blühstreifen bieten Rückzugsorte für Wildtiere.
Suhrkamp hat Bereiche für die Blühflächen ausgewählt, die von der Hunte bis in die Siedlung reichen. „So haben wir quasi einen Biotopverbund geschaffen, den die Insekten und Wildtiere für die Verbreitung nutzen können“, erklärt er. Ihm liege das Schaffen von Rückzugsorten in der Natur sehr am Herzen, da er die Landschaft und die Artenvielfalt unterstützen möchte.
(v.l.) Jäger Niko Busch, Martina Suhrkamp, Dieter Suhrkamp und Imker Gerold Deye zeigen das Signet des bienenfreundlichen Landwirts (Foto: Thale Alfs)
Das Artensterben der Insekten ist in diesem Jahr Thema Nummer 1 in vielen Bereichen. Viele große und kleine Projekte zielen auf den Erhalt oder das Neuanlegen von Lebensräumen für Käfer, Biene und co. Auch die Landwirte reagieren und leisten einen Beitrag zur Erhaltung der Artenvielfalt. Bereits im Jahr 2018 wurden 180 Hektar Blühstreifen im Landkreis Oldenburg angelegt. Auch in diesem Jahr werden viele Ackerränder durch die bunte Blütenpracht bereichert.
Landwirte, die besonders insektenfreundlich wirtschaften, können sich nun von der Aktion „bienenfreundlicher Landwirt“ der Kampagne „Echt grün – eure Landwirte“ auszeichnen lassen. Dazu müssen sie aus einem Kriterienkatalog auswählen und Punkte erfüllen. Darunter sind unter anderem das Anlegen von Blühstreifen, der Erhalt von Totholz und Sandhaufen, sowie ein Staudengarten. Über 30 Landwirte haben sich im Landkreis Oldenburg zertifizieren lassen. In ganz Weser Ems nehmen über 200 Landwirte teil.
„Ziel der Aktion ist es, zu zeigen, dass in der Landwirtschaft bereits viel getan wird und die Bereitschaft besteht, mehr zu tun“, erklärt Thale Alfs vom Kreislandvolkverband Oldenburg die Motivation zu der Aktion. „Auf den landwirtschaftlichen Betrieben sind viele Ecken und Flächen vorhanden, die den Insekten Lebensraum bieten. Dies wollen wir mit der Aktion deutlich machen“, so Alfs.
Thale Alfs
Kreislandvolkverband Oldenburg e.V.
Mitarbeiterin für Öffentlichkeitsarbeit
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